ags/ In wenigen Wochen ist es soweit und die Welt steht Kopf, denn alles dreht sich wieder darum, dass das Runde ins Eckige muss. Nach 36 Jahren ist es der aktuellen peruanischen Nationalmannschaft erstmalig wieder gelungen, sich für ihre insgesamt fünfte WM-Teilnahme zu qualifizieren und momentan sogar auf dem 12. Platz der FIFA Weltrangliste zu liegen. Peru mag nicht als die weltbeste Fußballnation bekannt sein, doch garantiert als eines der schönsten Reise- und Gastronomie-Länder weltweit. Die Geburtsorte und Tipps der Spieler sind mindestens genauso vielfältig wie der WM-Kader selbst.
Einer der jüngsten Spieler, Nilson Loyola, stammt aus Lima. Loyola spielt in der linken Verteidigung und ist für seine Schnelligkeit bekannt, kein Wunder also, dass sein Spitzname „El Jet“ ist. Im Herzen Perus direkt an der Pazifikküste gelegen ist Lima eines der attraktivsten und besterhaltenen Reiseziele Perus. Seitdem Lima im 16. Jahrhundert als „Stadt der Könige“ gegründet wurde, hat sie sich zu einer der bedeutendsten Städte Südamerikas entwickelt. Außerdem zählt Lima zu den bedeutendsten Gastronomie-Hauptstädten der Welt. Hier locken an jeder Ecke Köstlichkeiten aus allen Regionen des Landes, ob in Sternerestaurants, in Ceviche-Bars, an Markt- oder Grillständen, oder in traditionellen „huariques“ – typischen Snackbars. Loyola liebt es in seiner Heimatstadt in einer Ceviche-Bar zu sitzen und den Abend bei einer Portion des peruanischen Nationalgerichts ausklingen zu lassen. Der im Limettensaft gegarte Fisch ist nicht nur bei den Einheimischen beliebt. Wer es ausgefallener mag, der sollte bei einer Reise durch Peru unbedingt Anticucho probieren. Die gegrillten Rinderherzen sind eine Spezialität des Landes und werden nahezu überall verkauft. Sie sind nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern auch die perfekte Stärkung für eine Erkundung Limas oder vor einem wichtigen Fußballspiel.
Der Abwehrspieler Anderson Santamaria kommt aus dem 55.000 Einwohnerort Tingo Maria, in der Provinz Leoncio Prado, der Region Huanuco. Rund 500 Kilometer nordöstlich von Lima zeigt sich hier ein ganz anderes Peru. Die Stadt ist die größte der Region und trotzdem für peruanische Verhältnisse sehr klein. Die Menschen leben hier inmitten der Natur. Umgeben wird die Stadt vom gleichnamigen Nationalpark Tingo Maria. Santamaria empfiehlt jedem, einen Ausflug in den Park zu machen und die Natur zu genießen. Dort gibt es auch das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt, die „La bella durmiente“ (die schlafende Schöne), ein Höhenzug, dessen Silhouette den Eindruck einer liegenden Frau vermittelt. Außerdem bieten sich einzigartige Einblicke in Jahrtausende alte Höhlen. Einen entspannten Ausklang des Tages bietet das Ufer des Flusses Huallaga. Er fließt an den Osthängen der Anden und durchfließt die Stadt. Etwas außerhalb der Stadt bieten sich am Flussufer atemberaubende Sonnenuntergänge.
Der Mittelfeldspieler Christian Cueva hingegen wurde in der größten Stadt nördlich von Lima, Trujillo, geboren. Trujillo ist mit einem kurzen Inlandsflug von Lima aus bequem zu erreichen und bietet jede Menge Sehenswürdigkeiten in der Stadt aber auch in der Umgebung. Obwohl Cueva die Sonnen- und Mondpyramide schon tausende Mal besucht hat, ist sie sein Lieblingsort in Trujillo. Die auf Spanisch Huaca del Sol y de la Luna genannten Pyramiden sind Grabstätten aus der Moche-Kultur. Die Mondpyramide erstreckt sich auf insgesamt 12.000 Quadratmeter und besteht aus zwei pyramidenförmigen Tempeln. Hier wurden zahlreiche Gräber von Herren der Mochekultur gefunden, die Grabbeigaben liefern wertvolle Informationen über die damalige Gesellschaftsstruktur und den Entwicklungsstand der Moche. In der Sonnenpyramide wird noch heute nach weiteren Überresten gegraben. Auf dem Hauptplatz der Stadt, der Plaza de Armas de Trujillo, liebt es Cuevo den Marinera-Tänzern zuzusehen. Marinera ist der Nationaltanz von Peru und stammt aus Trujillo. Eine Fusion der spanischen, afrikanischen und indigenen Kulturen und verbindet Rhythmusgefühl mit Charme, Eleganz und Bewegungsfreude. Christian Cueva wird in der Mannschaft auch als „Aladin“ nach dem Disney-Märchen bezeichnet. Woher sein Spitzname genau kommt scheint ein Geheimnis der Mannschaft zu sein.
Ganz hoch im Norden des Landes, im Amazonasgebiet befindet sich die Stadt Tarapoto. Sie ist die Heimatstadt des Spielers Miguel Trauco und zeigt ein ganz anderes Flair. Hier trifft tropische Vegetation mit Palmen und Urwäldern auf Ausläufer der Anden, mit Lagunen und Wasserfällen sowie Kakao- und Kaffeeplantagen. Ein Paradies im Dschungel. Bei Wanderungen und Ausflügen in die Umgebung lässt sich die unberührte Natur entdecken. Ein beliebtes Ziel ist die Laguna Sauce, ein riesiger See inmitten des Urwaldes. Glasklares Wasser und grüne Natur laden zum Baden und Verweilen ein und manchmal, mit ein bisschen Glück trifft man hier auch auf Miquel Trauco, wie er gerade Pescado a la Hoja verspeist. Der in Bananenblättern eingewickelte Fisch ist ein traditionsreiches Gericht der Amazonasregion und eignet sich auch als Snack für unterwegs. Trauco ist „El Genio“, das Genie der Mannschaft und überzeugt mit erstklassigen Spielzügen.
Peru, das reichste Land der Welt, besticht durch Geschichte, Natur, Kultur und Abenteuer und zeigt sich so facettenreich wie die Spieler der Nationalmannschaft selbst. Hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um das Land auf den Spuren de Spieler kennenzulernen.