ags/Sep19 Ecuador bietet wunderschöne Küstengebiete, beeindruckende Städte aber auch atemberaubende Naturparke. Um die lokalen Schätze zu wahren und die Reisewirtschaft langfristig nachhaltig zu gestalten, bedarf es jedoch einer entsprechenden Sensibilisierung und Weiterbildung der beteiligten Tourismusakteure. Genau dort setzt das Projekt „Qualifizierung in Ecuador“ zur Weiterbildung von Fachkräften vor Ort an.
Gemeinsam mit lokalen Partnern und dem Tourismusministerium von Ecuador (MINTUR) soll der Gedanke und insbesondere die Umsetzung von verantwortungsvollem Tourismus auf verschiedenen Ebenen vorangetrieben werden. Finanziert durch eine Entwicklungspartnerschaft des develoPPP.de-Programms über die Sequa gGmbH bildet TourCert strategisch NachhaltigkeitsmanagerInnen in Ecuador aus.
Die beiden Destinationen Cuenca und San Joaquín haben die Zertifizierung als Nachhaltiges Reiseziel bereits erfolgreich gemeistert. Nun haben sich auch touristisch wertvolle Naturschutzgebiete in Ecuador auf den Weg Richtung Nachhaltigkeit gemacht. Aktuell sind vier Reservate und Naturparks im Prozess und werden von zuvor durch TourCert bereits ausgebildete MINTUR-Trainern begleitet. Dies basiert dabei auf einer Kooperation mit der lokalen „Punto Verde“-Zertifizierung des Umweltministeriums von Ecuador (MAE). Die Kriterien für Unternehmen wurden mit der TourCert-Systematik für Partnerbetriebe der Reiseziele abgeglichen und entsprechend zusammengeführt. Gleichzeitig wurde ein gegenseitiger Anerkennungsmechanismus festgelegt. Die gemeinschaftliche Zertifizierung wird im Rahmen der vier Schutzgebiete Cuyabeno, Machalilla, Puntilla Santa Elena und Cotopaxi pilotmäßig getestet.
Das Cuyabeno Wildtier-Reservat umfasst 14 Lagunen und bildet das größte Feuchtgebiet des ecuadorianischen Amazonasraums. Im natürlichen Überschwemmungsgebiet Cuyabeno leben Delfine, Seekühe, Kaimane, Anakondas und Otter. Die außergewöhnliche Naturlandschaft und Tierwelt zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an. In einem ersten Schritt wurden sämtliche Interessensgruppen an einen Tisch gebracht und bereits lokale Reiseveranstalter besucht, um Selbstbewertungen zur Einhaltung von ökologischen und sozialen Kriterien durchzuführen.
Der Nationalpark Machalilla dagegen umfasst trockene und halbtrockene Wälder sowie die Meeres- und Küstenumwelt des südlichen Manabí. In und um den Park befinden sich archäologische Stätten verschiedener Kulturen. Im Nationalpark Machalilla wurden durch den Prozess bereits erste Maßnahmen zur Verbesserung umgesetzt und Infrastrukturarbeiten vorgenommen. Das Reservat Puntilla de Santa Elena trennt die Bucht von Santa Elena vom Golf von Guayaquil. Die Gewässer des Reservats sind die Lebensgrundlage für große Fischpopulationen und spielen eine sehr wichtige Rolle für den Schutz und die Erholung der Fischbestände. Vor Ort wird neben Ecomappings eine Analyse der Touristenströme durchgeführt.
Der Cotopaxi-Nationalpark ist ebenfalls einer der am meisten besuchten Orte Ecuadors. Der imposante Cotopaxi, einer der höchsten aktiven Vulkane der Welt, dominiert die gesamte Landschaft des Schutzgebietes. Gemeinsam mit lokalen Verantwortlichen hat das Trainerteam die lokale Servicekette analysiert um Potential für Verbesserungen zu identifizieren und Maßnahmen abzuleiten. Für die lokale Bevölkerung in den vier Schutzgebieten können durch das Projekt langfristig neue Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen und negative Auswirkungen des zunehmenden Tourismus auf die lokale Kultur und die Umwelt reduziert werden. Die Entwicklung kommt auch den Reiseveranstaltern aus den Entsendemärkten zugute: Die Pilot-Destinationen positionieren sich als attraktive Nachhaltige Reiseziele.
Ob als Reisende/r oder Reiseveranstalter, Ecuador ist immer eine Reise wert. Mit dem Projekt „Qualifizierung in Ecuador“ schafft TourCert mehr Qualität und Nachhaltigkeit im Tourismus. Mehr Informationen dazu finden Sie unter: www.tourcert.org/projects/qualifizierung-in-ecuador