ags/Jan19 Die Gemeinde San Joaquín gehört zur Provinz Azuay im Kanton Cuenca in Ecuador und zeichnet sich durch seine Gastronomie mit andinen Wurzeln und traditionellen Gerichten aus. Dazu gehören Andenprodukte wie Kartoffeln, Andengemüse und die Verwendung von Haustieren wie Meerschweinchen und Hühnern, aber auch Schweinen, die auf traditionelle Weise am Lagerfeuer zubereitet und in Tonbehältern serviert werden.
Es gibt dort viele lokale Warenangebote und traditionell hergestellte Schokoladen von Familienunternehmen. Auch Bioprodukte werden sowohl von den Restaurants vor Ort aber auch von nordamerikanischen Einwanderern stark nachgefragt. Die Gastronomie spielt in San Joaquín bereits seit rund 50 Jahren eine große Rolle, mittlerweile wurde auch das Biosphärenreservat um die Gemeinde gastronomisch erschlossen. Insgesamt gibt es 63 Restaurants.
Der Zertifizierungsprozess mit TourCert begann Anfang November und soll im März 2019 beendet sein. San Joaquín strebt als nachhaltige Destination Schwerpunkte in den Bereichen Gastronomie und Kulinarik an. Dazu wurde eine Vollzeitkraft beauftragt, die das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften schafft und bei der Entwicklung der Maßnahmen unterstützt. Es konnten bereits 35 interessierte Partnerbetriebe gewonnen werden. Darunter befinden sich größtenteils Restaurants, aber auch Biobauernhöfe, Unterkünfte, Schokoladenproduzenten und ein Kunsthandwerker. Für diese fanden insgesamt vier Workshops statt. In einer Gruppe von jeweils rund 15 Teilnehmenden wurde die Initiative und das Vorgehen des TourCert Prozesses erläutert.
Basierend auf dem Projektansatz haben die Beteiligten einen Kommunikationsplan verabschiedet, der unter anderem die Entwicklung eines Videos und den Aufbau einer Marke zur Stärkung der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft umfasst.
Durch Online-Kommunikation wird regelmäßig über den Fortschritt des Prozesses berichtet.
Ende November fanden außerdem Fortbildungen zu Themen wie Kundenservice und Lebensmittelsicherheit und -verarbeitung statt. Im Dezember wurden die Ecomappings, sogenannte Umweltbegehungen, durchgeführt. Dafür wurden zwei lokale Berater eingestellt. Im Januar sind weitere Workshops zu den Themen Marketing, gastronomische Innovation und Steuern geplant. Insbesondere das Biosphärenreservat ist ein Gebiet, das in den letzten drei Jahren ein hohes Wachstum verzeichnet hat, allerdings ohne Mindeststandards an Qualität und Formalität.
Das Setzen von internationalen Standards birgt enormes Optimierungspotential für den Tourismus in der Region, aber natürlich auch für europäische Reiseveranstalter, die nachhaltige Partner in den Zielländern suchen.
Weitere Informationen zur TourCert-Zertifizierung von Destinationen finden Sie unter: www.tourcert.org/angebot/zertifizierung-destinationen